artibeau : kunst in bochum - umsonst und draußen

KunstLichtTor 4 - Immer das gleiche Theater (2015)

Position in Karte zeigen (Neues Fenster).

Peter Brdenk (*1956), Jürgen LIT Fischer (1941-2005)
2015

Das KunstLichtTor 4 wurde - wie das KunstLichtTor 1 - von den Gewinnern des Konzeptwettbewerbs, Peter Brdenk und Jürgen LIT Fischer, gestaltet. Der Entwurf inszeniert die Brücke mit dem Zugang zum Bahnhof Bochum West der Glückauf-Bahn als Theater:

Vielleicht könnte man sich aber vorstellen, der Ort sei ein Theater. Man wäre Darsteller und Zuschauer gleichermaßen und würde hin und wieder über sich selbst lachen. Von Weitem sieht man schon die Leuchtschrift der großformatigen 4, je näher man kommt, desto mehr wird man eingenommen von der Eingangssituation des "Theaters". Überdimensionale Ziffern deuten jetzt darauf hin, dass man in den Vorraum eingetreten ist, abgehängte Scheinwerfer, deren Licht das Umfeld erhellen, assoziieren die Technik einer Bühne. Letztlich schreitet man durch den offenen Vorhang in den "Zuschauerraum", der gleichzeitig "Bühne" ist. Willkommen im alltäglichen Theater des Lebens. Mehr und mehr werden die Szenen vertrauter, vielleicht sogar angenehmer. Man scheint alles zu kennen. Kein Wunder, die Lösung liegt in 4 Worten, weil es ja IMMER DAS GLEICHE THEATER ist.
(Broschüre KunstLichtTore)

Stöbert man in den fast 70 Jahre alten Unterlagen der Unterführung an der Alleestraße nahe dem Westring, stößt man auf die Bauwerksnummer 1637. Die Quersumme aus dieser ergibt 8. Geteilt durch 2, erhält man - quasi auf jeder Straßenseite - eine 4. Die Architekten und Lichtkünstler Peter Brdenk und Jürgen LIT Fischer haben sich bei ihrem Entwurf für das KunstLichtTor 4 gefragt, ob dies ein Zufall ist. Sie haben die Zahl als Hinweis auf die Geschichte eines Ortes verstanden, den täglich viele hundert Menschen durchschreiten. Züge donnern über Köpfe hinweg, Autos brausen hindurch.

Das KunstLichtTor 4 wurde am 23. November 2015 eröffnet. Die Lichtinstallation kostete rund 120.000 Euro.

Von Peter Brdenk und Jürgen LIT Fischer stammen auch die Entwürfe für Tor 1 (Viktoriastraße) und Tor 11 (Kortumstraße).

Standort:
Alleestraße
44793 Bochum

Siehe auch:
Projekt KunstLichtTore
Tor 11 Königsallee / Viktoriastraße
Tor 12 Maximilian-Kolbe-Straße
Tor 13 Rottstraße
Tor 18 Herner Straße
Tor 19 Wielandstraße
Tor 11 Kortumstraße
Tor 12 Bergstraße
Tor 13 Castroper Straße
Tor 14 Wittener Straße
Tor 15 Universitätsstraße

Nachlesen:
Wikipedia: Lichtkunst
bochum.de: Broschüre KunstLichtTore (pdf)
bochum.de: OB nimmt KunstLichtTor 4 in Betrieb

...vorheriges | zurück | nächstes...

 Zur vorhergehenden Seite

Chronologie 1973-2012

1973  Die letzte Zeche in Bochum wird stillgelegt (Hannover/Hannibal)

1973  Die erste Ölkrise gipfelt in Sonntagsfahrverboten.

1973  Es gibt einen Anwerbestopp für Gastarbeiter außerhalb der EG.

1974  Erste S-Bahnen fahren im Revier (S1, S3)

1976  Erste Tempo-30 Zone in Bochum auf Betreiben einer Bürgerinitiative.

1977  Terminal von Richard Serra auf der documenta 6 in Kassel. Von Bochum gekauft, 1979 aufgestellt.

1979  Ruhrstadion (Rewirpower-Stadion) eröffnet.

1979  Claus Peymann wird als Nachfolger von Peter Zadek für sieben Jahre Intendant in Bochum.

1980  Der Kemnader Stausee wird freigegeben.

1980  Der RVR veranstaltet den ersten „Tag des Radfahrens“ im Revier.

1983  Hausbesetzungen im Heusnerviertel gegen den Abriss für den Außenring.

1984  Das Album „4630 Bochum“ macht Herbert Grönemeyer (und Bochum) zum Star.

1986  Erstmals „Bochum Total“. Das Festival entwickelt sich zum größten kostenlosen Rock-Pop-Festival in Europa.

1988  Starlight Express startet in Bochum.

1989  Die U35 zwischen Herne und Bochum Hbf ist fertig. Länge: 10 km. Bauzeit: 20 Jahre. Kosten: 800 Mio. DM.

1993  Die „Unabsteigbaren“ vom Vfl Bochum müssen erstmals in die Zweite Liga. Der Vfl wird zur „Fahrstuhlmannschaft“.

1995  Das Deponie-Block-Heizkraftwerk an der Zentraldeponie Kornharpen geht ans Netz .

1999  Nach dreiundvierzig Jahren verliert die SPD in Bochum die absolute Mehrheit. Bochum wird rot-grün.

2002  RuhrCongress Bochum mit Renaissance Bochum Hotel fertiggestellt.

2002  Erste Ruhrtriennale (2002-2004) unter Gründungsintendant Gerard Mortier.

2003  Eröffnung der revitalisierten Jahrhunderthalle Bochum, ein Stück „Transformationsarchitektur“.

2004  Bochum ist seit 100 Jahren Großstadt.

2007  Einweihung der neuen Synagoge.

2008  Im Januar wird die Schließung des Nokia-Werks Bochum bekannt gegeben, es wird im Mai geschlossen.

2009  Opel steht auf der Kippe. 1500 von 6000 Arbeitsplätzen in Gefahr.

2010  Das Ruhrgebiet ist Kulturhauptstadt Europas.

2011  Die Stadt Bochum reißt ihre einzige Hajek-Plastik ab.

2011  Altmetalldiebe stehlen in Duisburg und Mülheim tonnenschwere Skulpturen.

2011-2015  50 Jahre Ruhr-Universität Bochum: Vier Jahre vergingen vom Gründungsbeschluss 1961 bis zur offiziellen Eröffnung 1965.

2012  Im Oktober feiert Bochum das 50-jährige Bestehen des Opel-Werks. Am 10. Dezember verkündet Opel-Chef Sedran das Aus für die Autoproduktion.

Nächstes Pfeil