ohne Titel (MuT) (2015)
Erich Reusch (*1925)
2015
Stahl
Die Installation von Erich Reusch definiert den oberirdischen Raum des Museums unter Tage.
Auf der durch schwarzen Basaltsplit akzentuiertem Fläche des Museums unter Tage stehen fünf unterschiedlich hohe Stelen aus Stahl in rot, blau und schwarz. Drei der vier Ecken des unterirdischen Gebäudes sind durch Pavillons markiert. Die beiden schwarzen Kuben sind für Eingang und Gebäudetechnik erforderlich, der dritte - wie der Kubus im Haus Weitmar mit einer gläsernen Verkleidung versehen - dient als Notausgang.
Die vierte Ecke bleibt frei, außerhalb der Gebäudefläche ist aber mit stehende Winkeln aus CorTen-Stahl ein bepflanztes Viereck markiert, das die Verbindung zum umgebenden Kunst-Park mit Werken von Lee Ufan, François Morellet, David Rabinowitch, Ulrich Rückriem, Richard Serra, Giuseppe Spagnulo und Erich Reusch selbst herstellt und öffnet.
Zwei signalrote, zwei schwarze und eine cyanblaue Säule sorgen für dynamisch wechselnde Raumbezüge, die sich mit jedem Schritt neu und anders erfahren lassen.
(Evonik Stiftung: Museum unter Tage in Bochum eröffnet)
Reusch besitzt das absolute Gespür (analog zum absoluten Gehör) für die angespannten Strukturen des Raums, für dessen „innere Adern“ (Reusch) und Vibrationen.
(Manfred Schneckenburger über Erich Reusch)
Erich Reusch arbeitete von 1953 bis 1964 als Architekt in Düsseldorf. Seit 1964 widmete sich Reusch ganz dem plastischen Werk, das oft architektonische Züge trägt oder in engem Verhältnis zur Architektur steht:
Reuschs monumentale Stahl- und Eisenskulpturen korrespondieren im öffentlichen Raum immer mit neu gebauter Architektur. Sie zäsieren den prinzipiell unbegrenzten Raum, definieren Blickachsen neu. Sie verorten und strukturieren Eingangs- und Platzsituationen in Hinblick auf den Betrachter, den Flaneur und den Benutzer. (virtuelles museum moderne nrw)
Ab 1973 war Reusch zunächst Dozent, ab 1975 bis 1990 Professor für die „Integration Bildende Kunst und Architektur“ an der Kunstakademie in Düsseldorf.
Erich Reusch ist zugleich Architekt und Bildender Künstler. Seine Werke sind von der Auseinandersetzung mit dem Raum geprägt. Sie eröffnen die Möglichkeit eines bewussten Raumerlebens. Reusch geht es nicht um das Objekt selbst, sondern um die Erfahrung, die es auslöst. Es geht ihm um die Definition des Raums: durch einzelne Elemente, durch deren Position und Anordnung, erfährt das offene, unstrukturierte Raumfeld Organisation und Formung. (Galerie m Bochum)
Standort:
Schlosspark Haus Weitmar
Hattinger Straße / Wasserstraße
44795 Bochum
Erich Reusch in Bochum:
Plastik Finanzamt Mitte
Eingang Blumenfriedhof
Wasserrelief (Forumsbrunnen)
Nasse Augen
ohne Titel (Winkel CorTenStahl, nicht erhalten)
Plastik Frankfurt
Die Kunstwerke im Schlosspark Haus Weitmar:
Richard Serra, Elevational Circles: In and Out (1972/1977)
Giuseppe Spagnulo, Ferro spezzato - Diagonale (1974)
Giuseppe Spagnulo, Ferro spezzato - Grande Curva (1974)
Giuseppe Spagnulo, Ferro spezzato - Diagonale-Verticale (1974)
Erich Reusch, ohne Titel (Winkel CorTenStahl, nicht erhalten) (1977)
Ulrich Rückriem, Dolomit geschnitten (1977)
Erich Reusch, Plastik Frankfurt (1978)
Ulrich Rückriem, Dolomit gespalten (1978)
Lee Ufan, Relatum with Four Stones and Four Irons (1978)
David Rabinowitch, Metrical(Romanesque) Construction in 5 Masses and 2 Scales VIII (1979)
Lee Ufan, Relatum - Holzwege I (2000)
Lee Ufan, Relatum - Holzwege II (2000)
Giuseppe Spagnulo, Ferro spezzato - Blocco (2005)
François Morellet, concrete erection, La Plate-bande n° 2 (2010)
Richard Serra, O.I.C (1999/2012)
William Tucker, Prow (2016)
Nachlesen:
Evonik Stiftung: Museum unter Tage in Bochum eröffnet
Wikipedia: Haus Weitmar
Wikipedia: Galerie m Bochum und Situation Kunst
m-bochum: Skulpturen im Schlosspark Haus Weitmar