artibeau : kunst in bochum - umsonst und draußen

Relatum - Holzwege I (2000)

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Lee Ufan (*1936 )
2000
Stahl, Stein

Die Installationen Relatum - Holzwege I und Relatum - Holzwege II realisierte Lee Ufan im Herbst 2000 anlässlich seiner damaligen Einzelausstellung in der Galerie m Bochum. Sie befinden sich abseits der befestigten Parkwege und erschließen sich dem Betrachter nur bei einer aufmerksamen Begehung des Geländes - verborgene Kunst.

Die Installation Holzwege I ist im Sommer, wenn alles grünt, kaum zu finden. Erst im Winter, wenn am Boden freie Sicht ist, kann man die Installation als Ganzes in den Blick nehmen und es erschließt sich die Idee der Installation.

Das technische Objekt, eine quadratische Stahlplatte, ist mittig in einem natürlichen Baumkreis platziert. Der Stein liegt außerhalb des Kreises und macht durch diese Beziehung das Quadrat im Kreis sichtbar.

„Relatum“ kombiniert Stein und Stahl. In Zeiträumen von Millionen Jahren durch die Natur gestaltete Findlinge stehen industriell gefertigten Metallplatten gegenüber. Beide haben ihre eigene Zeit und Vergänglichkeit. Genaue Definition des Hergestellten korrespondiert mit Ungestaltetem, Gemachtes mit Nicht-Gemachtem. Ein Höchstmaß an künstlerischer Selbstbeschränkung führt zu einem spirituellen Dialog mit dem Betrachter.

Meine Arbeit ist einfacher Art. In ihr stelle ich eine industriell gefertigte Eisenplatte in Relation zu einem Naturstein. Durch die Art, wie diese beiden zueinander in Beziehung stehen, soll ein Raum der Stille und Meditation geschaffen werden. (Lee Ufan)

Nicht nur Stein und Stahl treten in Beziehung zueinander, sondern auch die so entstandene Skulptur zu dem umgebenden Raum. Der Park ist ebenso Natur und Kultur, vorgefundener und gestalteter Raum wie die darin platzierte Skulptur.

Der 1936 in Korea geborene und in Paris und Tokio lebende Lee Ufan ist ein Grenzgänger zwischen den Kulturen. Sein Werk gründet auf einer intensiven Auseinandersetzung mit ostasiatischer und europäischer Philosophie. Als eine Schlüsselfigur der japanischen Mono-ha suchte er Alternativen zu einem westlich geprägten Modernismus. Es ist geprägt vom Bestreben, von subjektiven Einflüssen zu abstrahieren und die Gesetzmäßigkeiten der Fläche und des Raumes zu ergründen.

In Lee Ufans Arbeiten begegnen sich Ansätze der US-amerikanischen Minimal Art und Land Art ebenso wie traditionelle asiatische Raum- und Landschaftskonzepte.

Standort:
Schlosspark Haus Weitmar
Hattinger Straße / Wasserstraße
44795 Bochum

Siehe auch:
Relatum with Four Stones and Four Irons
Relatum - Holzwege II

Die Kunstwerke im Schlosspark Haus Weitmar:
Richard Serra, Elevational Circles: In and Out (1972/1977)
Giuseppe Spagnulo, Ferro spezzato - Diagonale (1974)
Giuseppe Spagnulo, Ferro spezzato - Grande Curva (1974)
Giuseppe Spagnulo, Ferro spezzato - Diagonale-Verticale (1974)
Erich Reusch, ohne Titel (Winkel) (1977)
Ulrich Rückriem, Dolomit geschnitten (1977)
Erich Reusch, Plastik Frankfurt (1978)
Ulrich Rückriem, Dolomit gespalten (1978)
Lee Ufan, Relatum with Four Stones and Four Irons (1978)
David Rabinowitch, Metrical(Romanesque) Construction in 5 Masses and 2 Scales VIII (1979)
Lee Ufan, Relatum - Holzwege II (2000)
Giuseppe Spagnulo, Ferro spezzato - Blocco (2005)
François Morellet, concrete erection, La Plate-bande n° 2 (2010)
Richard Serra, O.I.C (1999/2012)
Erich Reusch, ohne Titel (MuT) (2015)
William Tucker, Prow (2016)

Nachlesen:
Galerie m Bochum: Relatum - Holzwege
kunstaspekte: Lee Ufan - SILENCE (2006)
virtuelles museum moderne nrw: Lee Ufan

Wikipedia: Haus Weitmar
Wikipedia: Galerie m Bochum und Situation Kunst
m-bochum: Skulpturen im Schlosspark Haus Weitmar

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Chronologie 1973-2011

1973  Die letzte Zeche in Bochum wird stillgelegt (Hannover/Hannibal)

1973  Die erste Ölkrise gipfelt in Sonntagsfahrverboten.

1973  Es gibt einen Anwerbestopp für Gastarbeiter außerhalb der EG.

1974  Erste S-Bahnen fahren im Revier (S1, S3)

1976  Erste Tempo-30 Zone in Bochum auf Betreiben einer Bürgerinitiative.

1977  Terminal von Richard Serra auf der documenta 6 in Kassel. Von Bochum gekauft, 1979 aufgestellt.

1979  Ruhrstadion (Rewirpower-Stadion) eröffnet.

1979  Claus Peymann wird als Nachfolger von Peter Zadek für sieben Jahre Intendant in Bochum.

1980  Der Kemnader Stausee wird freigegeben.

1980  Der RVR veranstaltet den ersten „Tag des Radfahrens“ im Revier.

1983  Hausbesetzungen im Heusnerviertel gegen den Abriss für den Außenring.

1984  Das Album „4630 Bochum“ macht Herbert Grönemeyer (und Bochum) zum Star.

1986  Erstmals „Bochum Total“. Das Festival entwickelt sich zum größten kostenlosen Rock-Pop-Festival in Europa.

1988  Starlight Express startet in Bochum.

1989  Die U35 zwischen Herne und Bochum Hbf ist fertig. Länge: 10 km. Bauzeit: 20 Jahre. Kosten: 800 Mio. DM.

1993  Die „Unabsteigbaren“ vom Vfl Bochum müssen erstmals in die Zweite Liga. Der Vfl wird zur „Fahrstuhlmannschaft“.

1995  Das Deponie-Block-Heizkraftwerk an der Zentraldeponie Kornharpen geht ans Netz .

1999  Nach dreiundvierzig Jahren verliert die SPD in Bochum die absolute Mehrheit. Bochum wird rot-grün.

2002  RuhrCongress Bochum mit Renaissance Bochum Hotel fertiggestellt.

2002  Erste Ruhrtriennale (2002-2004) unter Gründungsintendant Gerard Mortier.

2003  Eröffnung der revitalisierten Jahrhunderthalle Bochum, ein Stück „Transformationsarchitektur“.

2004  Bochum ist seit 100 Jahren Großstadt.

2007  Einweihung der neuen Synagoge.

2008  Im Januar wird die Schließung des Nokia-Werks Bochum bekannt gegeben, es wird im Mai geschlossen.

2009  Opel steht auf der Kippe. 1500 von 6000 Arbeitsplätzen in Gefahr.

2010  Das Ruhrgebiet ist Kulturhauptstadt Europas.

2011  Die Stadt Bochum reißt ihre einzige Hajek-Plastik ab.

2011  Altmetalldiebe stehlen in Duisburg und Mülheim tonnenschwere Skulpturen.

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