artibeau : kunst in bochum - umsonst und draußen

Grande Ruota (2000)

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Giuseppe Spagnulo (1936-2016)
2000/06
Stahl

„Grande ruota ferro spezzato“ beeindruckt unmittelbar durch seine Massivität. Es drängt sich physisch auf und konfrontiert den Betrachter mit seiner stählernen Schwere. Spagnulo ging von einer elementaren geometrischen Form, dem Kreis, aus und zwang die wuchtige, tonnenschwere Stahlmasse durch seine Einschnitte in eine neue Form.

„La Grande Ruota“ basiert auf einer 80 cm dicken kreisförmigen Scheibe mit einem Durchmesser von 3,3 m, aus der Spagnulo das größtmögliche Quadrat heraus brannte und es so nach unten drückte, dass Außenkreis und Quadrat gegeneinander verschoben sind und sich gleichzeitig gegenseitig stützen. Durch die Trennung und Aufspaltung der Stahlmasse in zwei Formen scheint die Schwerkraft scheinbar aufgehoben und das massive Material erscheint plötzlich seltsam verletzbar, lebendig und fragil. (Galerie m Bochum, Pressetext 2005)

Grande Ruota war zuerst fünf Jahre lang im Schlosspark Weitmar installiert und wurde dann am dem 31. August 2006 als private Dauerleihgabe vor dem Kunstmuseum Bochum neu installiert. Die Plastik hat ein Gewicht von etwa 53 Tonnen.

1968 beteiligte sich Giuseppe Spagnulo aktiv an den studentischen Aufständen in Mailand, er stellte große Konstruktionen aus Eisen als Symbol des Protestes auf den Straßen auf. In der Folge entstanden die Ferri spezzati, die zer- oder gebrochenen Eisen, deren scheinbare Leichtigkeit bei der Schwere des oft industriell vorgefertigten Materials irritieren. Die Skulpturen aus Eisenbrammen besitzen Eigenschaften, die eher Ton-, Lehm- und Terracotta-Arbeiten nahe stehen. Giuseppe Spagnulo hatte vor dem Studium der Bildhauerei das Töpferhandwerk erlernt.

Für ihn ist das Feste, Abgeschlossene, und geometrisch Vollkommene Bild der herrschenden Gesellschaftsform, die man aufbrechen muss. (Erich Franz).

Standort:
Stadtpark
gegenüber vom Kunstmuseum Bochum
Kortumstraße 147 / Bergstraße
44787 Bochum

Giuseppe Spagnulo in Bochum:
Barra
Grande Diagonale (RUB)
Diagonale (Schlosspark Haus Weitmar)
Grande Curva
Diagonale-Verticale
Allegorie auf den Trojanischen Krieg
Blocco

Am Kunstmuseum Bochum:
Olympia Hymne
Steinskulptur Westfalenbank
Sculpture du Sol
Nebenfluss
Konstruktion 1937
Bataille
Skyline

Nachlesen:
Wikipedia: Giuseppe Spagnulo
Galerie m, Bochum: Giuseppe Spagnulo

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Chronologie 1973-2011

1973  Die letzte Zeche in Bochum wird stillgelegt (Hannover/Hannibal)

1973  Die erste Ölkrise gipfelt in Sonntagsfahrverboten.

1973  Es gibt einen Anwerbestopp für Gastarbeiter außerhalb der EG.

1974  Erste S-Bahnen fahren im Revier (S1, S3)

1976  Erste Tempo-30 Zone in Bochum auf Betreiben einer Bürgerinitiative.

1977  Terminal von Richard Serra auf der documenta 6 in Kassel. Von Bochum gekauft, 1979 aufgestellt.

1979  Ruhrstadion (Rewirpower-Stadion) eröffnet.

1979  Claus Peymann wird als Nachfolger von Peter Zadek für sieben Jahre Intendant in Bochum.

1980  Der Kemnader Stausee wird freigegeben.

1980  Der RVR veranstaltet den ersten „Tag des Radfahrens“ im Revier.

1983  Hausbesetzungen im Heusnerviertel gegen den Abriss für den Außenring.

1984  Das Album „4630 Bochum“ macht Herbert Grönemeyer (und Bochum) zum Star.

1986  Erstmals „Bochum Total“. Das Festival entwickelt sich zum größten kostenlosen Rock-Pop-Festival in Europa.

1988  Starlight Express startet in Bochum.

1989  Die U35 zwischen Herne und Bochum Hbf ist fertig. Länge: 10 km. Bauzeit: 20 Jahre. Kosten: 800 Mio. DM.

1993  Die „Unabsteigbaren“ vom Vfl Bochum müssen erstmals in die Zweite Liga. Der Vfl wird zur „Fahrstuhlmannschaft“.

1995  Das Deponie-Block-Heizkraftwerk an der Zentraldeponie Kornharpen geht ans Netz .

1999  Nach dreiundvierzig Jahren verliert die SPD in Bochum die absolute Mehrheit. Bochum wird rot-grün.

2002  RuhrCongress Bochum mit Renaissance Bochum Hotel fertiggestellt.

2002  Erste Ruhrtriennale (2002-2004) unter Gründungsintendant Gerard Mortier.

2003  Eröffnung der revitalisierten Jahrhunderthalle Bochum, ein Stück „Transformationsarchitektur“.

2004  Bochum ist seit 100 Jahren Großstadt.

2007  Einweihung der neuen Synagoge.

2008  Im Januar wird die Schließung des Nokia-Werks Bochum bekannt gegeben, es wird im Mai geschlossen.

2009  Opel steht auf der Kippe. 1800 von 6000 Arbeitsstellen werden abgebaut.

2010  Das Ruhrgebiet ist Kulturhauptstadt Europas.

2011  Die Stadt Bochum reißt ihre einzige Hajek-Plastik ab.

2011  Altmetalldiebe stehlen in Duisburg und Mülheim tonnenschwere Skulpturen.

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