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Skyline (2010)

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François Morellet (*1926)
2010
Leuchtstoffröhren

Skyline ist ein künstlerischer Beitrag von François Morellet zu RUHR 2010. Die Lichtskulptur leuchtet das gesamte Kulturhauptstadtjahr über an der Fassade des Kunstmuseums Bochum.

Die für das Kunstmuseum Bochum entwickelte temporäre Neonarbeit „Skyline“ besteht aus einem die gesamte Fassade überspannenden und imaginär zu vervollständigen Kreissegment mit einem Radius von 69 Metern. Morellet nutzt den industriellen Charakter von Neonlicht, um die subjektiv gestische Handschrift zu reduzieren und eine nüchterne und rational einsichtige Perspektive zu entwickeln. An die Stelle der Lichtreflexion tritt die Lichtquelle selbst. Die Installation korrespondiert auf spannende Weise mit der dahinter liegenden, realen Skyline der Stadt Bochum, deren industrielle Vergangenheit durch die Silhouette des Bergbaumuseums repräsentiert wird. Industrie und Kultur, Vergangenheit und Wandel verbinden sich so zu einem Assoziationsraum, der den Betrachter in seiner Vieldeutigkeit fesselt und eine Verbindung zwischen der ehemaligen Bergarbeiterstadt und dem international bekannten Kunstmuseum schafft. (licht-ruhr2010.de)

Mittlerweile ist sichergestellt, dass „Skyline“ auch über das Kulturhauptstadtjahr 2010 hinaus dauerhaft installiert bleibt.

Bereits 1988 installierte François Morellet in der Schalterhalle der Sparkasse Bochum am Dr.-Ruer-Platz ein Kunstwerk, das zum Vergleich herausfordert.
Mit schwarzen Linien bemalte Keramikflächen sind scheinbar zusammenhangslos an Wänden und Säulen angebracht. Von einem bestimmten Punkt aus gesehen, fügen sich die Linien aber zu einem durchgehenden schwarzen Bogen. Diese Kreislinie entsteht als Ganzes erst im Bewusstsein des Betrachters.

Die scheinbare Bewegung der Einzelteile zueinander entsteht erst durch die Bewegung des Betrachters. Das ist das gemeinsame Prinzip der Installationen am Museum, in der Sparkasse und auch am Springerplatz.

François Morellet ist ein französischer Künstler, der sich vor allem mit Malerei, Lichtkunst, Kinetischer Kunst, Bildhauerei und Kupferstich beschäftigt. Durch Morellets provozierende Haltung und seinen Humor sind seine Werke dem Dadaismus näher als denen der geometrischen Abstraktion und der Minimal Art.
François Morellets Arbeit ist stark von einem scheinbaren Widerspruch geleitet, der einerseits auf der strikten rationalen Anwendung systematischer Überlegungen beruht und andererseits von surrealistisch anmutenden Wortspielereien und dadaistischem Humor und vor allem vom Zufall geprägt ist.

François Morellet über sich selbst:

Ja, ich bin ein ungläubiger Orthodoxer, ein Lästerer aller Glaubensrichtungen! Oder, um mich weniger geschwollen auszudrücken, ich meide das Transzendentale und Seriöse. Mir scheinen Humor, Ironie, Spott und Frivolität die notwendige Würze zu sein, um Quadrate, Systeme und alles Übrige verdaulich zu machen.

François Morellet über Kunst:

Seit 1970/71, nachdem ich gemerkt hatte, dass es „der aufgeklärte Kunstliebhaber ist, der den Werken einen Sinn verleiht“ - ohne Rücksicht darauf, was der Autor zu sagen oder zu schreiben hatte und oft im krassen Gegensatz zur Interpretation anderer Kommentatoren - habe ich ... den Schluss gezogen, dass „...die bildende Kunst es dem Betrachter erlauben muss, das in ihr zu finden, was er möchte, das heißt das, was er von sich aus mitbringt. Kunstwerke sind Picknickplätze, spanische Wirtshäuser, wo man das verzehrt, was man selber mitgebracht hat...“.

Standort:
Kunstmuseum Bochum
Kortumstraße 147 / Bergstraße
44787 Bochum

Siehe auch:
Stahlplastik am Springerplatz
concrete erection, La Plate-bande n° 2

Am Kunstmuseum Bochum:
Olympia Hymne
Steinskulptur Westfalenbank
Sculpture du Sol
Nebenfluss
Konstruktion 1937
Bataille
Grande Ruota

Nachlesen:
bochum.de: skyline
Wikipedia: François Morellet
Museum Ritter: Ein Gespräch mit François Morellet
art: François Morellet
Galerie m, Bochum: François Morellet
virtuelles museum moderne nrw: François Morellet

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Chronologie 1973-2011

1973  Die letzte Zeche in Bochum wird stillgelegt (Hannover/Hannibal)

1973  Die erste Ölkrise gipfelt in Sonntagsfahrverboten.

1973  Es gibt einen Anwerbestopp für Gastarbeiter außerhalb der EG.

1974  Erste S-Bahnen fahren im Revier (S1, S3)

1976  Erste Tempo-30 Zone in Bochum auf Betreiben einer Bürgerinitiative.

1977  Terminal von Richard Serra auf der documenta 6 in Kassel. Von Bochum gekauft, 1979 aufgestellt.

1979  Ruhrstadion (Rewirpower-Stadion) eröffnet.

1979  Claus Peymann wird als Nachfolger von Peter Zadek für sieben Jahre Intendant in Bochum.

1980  Der Kemnader Stausee wird freigegeben.

1980  Der RVR veranstaltet den ersten „Tag des Radfahrens“ im Revier.

1983  Hausbesetzungen im Heusnerviertel gegen den Abriss für den Außenring.

1984  Das Album „4630 Bochum“ macht Herbert Grönemeyer (und Bochum) zum Star.

1986  Erstmals „Bochum Total“. Das Festival entwickelt sich zum größten kostenlosen Rock-Pop-Festival in Europa.

1988  Starlight Express startet in Bochum.

1989  Die U35 zwischen Herne und Bochum Hbf ist fertig. Länge: 10 km. Bauzeit: 20 Jahre. Kosten: 800 Mio. DM.

1993  Die „Unabsteigbaren“ vom Vfl Bochum müssen erstmals in die Zweite Liga. Der Vfl wird zur „Fahrstuhlmannschaft“.

1995  Das Deponie-Block-Heizkraftwerk an der Zentraldeponie Kornharpen geht ans Netz .

1999  Nach dreiundvierzig Jahren verliert die SPD in Bochum die absolute Mehrheit. Bochum wird rot-grün.

2002  RuhrCongress Bochum mit Renaissance Bochum Hotel fertiggestellt.

2002  Erste Ruhrtriennale (2002-2004) unter Gründungsintendant Gerard Mortier.

2003  Eröffnung der revitalisierten Jahrhunderthalle Bochum, ein Stück „Transformationsarchitektur“.

2004  Bochum ist seit 100 Jahren Großstadt.

2007  Einweihung der neuen Synagoge.

2008  Im Januar wird die Schließung des Nokia-Werks Bochum bekannt gegeben, es wird im Mai geschlossen.

2009  Opel steht auf der Kippe. 1500 von 6000 Arbeitsplätzen in Gefahr.

2010  Das Ruhrgebiet ist Kulturhauptstadt Europas.

2011  Die Stadt Bochum reißt ihre einzige Hajek-Plastik ab.

2011  Altmetalldiebe stehlen in Duisburg und Mülheim tonnenschwere Skulpturen.

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