artibeau : kunst in bochum - umsonst und draußen

La bataille (1961/83)

Position in Karte zeigen (Neues Fenster).

Jacques Charles Delahaye (1928-2010)
1961/65/83
Bronze

La Bataille, auch La Bataille d'Anghiari genannt, ist ein Höhepunkt im bildhauerischen Schaffen von Jacques Charles Delahaye. Das Relief aus dem Jahr 1961 zeigt ein Schlachtgetümmel von Reitern und Pferdekörpern, die aus der Fläche in den Raum hinausdrängen. Das Relief befindet sich dabei immer auf dem Grat zwischen unbestimmtem, informellem Ausdruck und figürlicher Konkretion.

Der Titel „La Bataille“ verweist auf ein Wandbild, das Leonardo da Vinci 1506 unvollendet im großen Ratssaal des Palazzo Vecchio in Florenz hinterlassen hatte. Das Wandbild wurde etwa 50 Jahre später zerstört und ist nur durch Kopien und Kopien nach Kopien überliefert. Das Wandbild zeigte die Schlacht bei Anghiari im Jahr 1440.

Jacques-Charles Delahayes expressive Figuren strahlen mit ihren bewegten und zerklüfteten Oberflächen und den Hell-Dunkel-Kontrasten eine enorme Dynamik aus. Grate und Aushöhlungen prägen seine Skulpturen. Der Raum wird bis in die Tiefe belebt. Seit etwa 1960 verwendete Delahaye für seine Skulpturen das Wachsausschmelzverfahren, das nur Unikate zulässt.

Das Kunstmuseum Bochum hat La Bataille 1965 angekauft. Seit 1983 ist das Relief an der Außenmauer an der Bergstraße ausgestellt.

Jacques-Charles Delahaye war ein französischer Bildhauer. Er gehörte zu den bedeutenden Vertretern der Abstrakten Kunst des Informel nach dem Zweiten Weltkrieg. In den fünfziger und sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts war er Teil der internationalen Avantgarde. Sein plastisches und zeichnerisches Werk wird in den 1950er und 1960er Jahren von der europäischen Kunstkritik enthusiastisch gefeiert. 1959 war Jacques-Charles Delahaye mit zwei Bronze-Skulpturen auf der documenta II in Kassel vertreten. Mitte der 1960er Jahre zog er sich aus dem Kunstbetrieb zurück, seine Bronzeplastiken gerieten in Vergessenheit. Erst 2006 wurde Delahaye mit einer Ausstellung in der Villa Wessel (Iserlohn) wiederentdeckt.

Standort:
Kunstmuseum Bochum (Bushaltestelle)
Kortumstraße 147 / Bergstraße
44787 Bochum

Siehe auch:
Am Kunstmuseum Bochum:
Olympia Hymne
Steinskulptur Westfalenbank
Sculpture du Sol
Nebenfluss
Konstruktion 1937
Grande Ruota
Skyline

Nachlesen:
Wikipedia: Jacques-Charles Delahaye
virtuelles museum moderne nrw: La bataille
virtuelles museum moderne nrw: Jacques-Charles Delahaye
Villa Wessel: Ausstellung Jacques-Charles Delahaye
Wikipedia: Wachsausschmelzverfahren
Wikipedia: Informel

...vorheriges | zurück | nächstes...

 Zur vorhergehenden Seite

Chronologie 1973-2011

1973  Die letzte Zeche in Bochum wird stillgelegt (Hannover/Hannibal)

1973  Die erste Ölkrise gipfelt in Sonntagsfahrverboten.

1973  Es gibt einen Anwerbestopp für Gastarbeiter außerhalb der EG.

1974  Erste S-Bahnen fahren im Revier (S1, S3)

1976  Erste Tempo-30 Zone in Bochum auf Betreiben einer Bürgerinitiative.

1977  Terminal von Richard Serra auf der documenta 6 in Kassel. Von Bochum gekauft, 1979 aufgestellt.

1979  Ruhrstadion (Rewirpower-Stadion) eröffnet.

1979  Claus Peymann wird als Nachfolger von Peter Zadek für sieben Jahre Intendant in Bochum.

1980  Der Kemnader Stausee wird freigegeben.

1980  Der RVR veranstaltet den ersten „Tag des Radfahrens“ im Revier.

1983  Hausbesetzungen im Heusnerviertel gegen den Abriss für den Außenring.

1984  Das Album „4630 Bochum“ macht Herbert Grönemeyer (und Bochum) zum Star.

1986  Erstmals „Bochum Total“. Das Festival entwickelt sich zum größten kostenlosen Rock-Pop-Festival in Europa.

1988  Starlight Express startet in Bochum.

1989  Die U35 zwischen Herne und Bochum Hbf ist fertig. Länge: 10 km. Bauzeit: 20 Jahre. Kosten: 800 Mio. DM.

1993  Die „Unabsteigbaren“ vom Vfl Bochum müssen erstmals in die Zweite Liga. Der Vfl wird zur „Fahrstuhlmannschaft“.

1995  Das Deponie-Block-Heizkraftwerk an der Zentraldeponie Kornharpen geht ans Netz .

1999  Nach dreiundvierzig Jahren verliert die SPD in Bochum die absolute Mehrheit. Bochum wird rot-grün.

2002  RuhrCongress Bochum mit Renaissance Bochum Hotel fertiggestellt.

2002  Erste Ruhrtriennale (2002-2004) unter Gründungsintendant Gerard Mortier.

2003  Eröffnung der revitalisierten Jahrhunderthalle Bochum, ein Stück „Transformationsarchitektur“.

2004  Bochum ist seit 100 Jahren Großstadt.

2007  Einweihung der neuen Synagoge.

2008  Im Januar wird die Schließung des Nokia-Werks Bochum bekannt gegeben, es wird im Mai geschlossen.

2009  Opel steht auf der Kippe. 1800 von 6000 Arbeitsstellen werden abgebaut.

2010  Das Ruhrgebiet ist Kulturhauptstadt Europas.

2011  Die Stadt Bochum reißt ihre einzige Hajek-Plastik ab.

2011  Altmetalldiebe stehlen in Duisburg und Mülheim tonnenschwere Skulpturen.

Nächstes Pfeil