Keramikwand (1971)
Victor Vasarely (1906-1997)
1971
Keramik
Die Keramikwand an der Treppenanlage südlich des HZO besteht aus in einem speziellen Verfahren farbig glasierten Keramikplatten. Sie bilden eine aus Dreiecken, Quadraten und Rhomben gestaltete Fläche. Durch die besondere Anordnung der Formen werden perspektivische Ansichten geometrischer Körper wie Würfel und Quader sichtbar. Die Perspektive wird immer wieder aufgebrochen, indem einige Rhomben gleichzeitig als die Oberseite eines Würfels und Unterseite eines anderen wahrgenommen werden.
Die Keramikwand war schon seit längerer Zeit provisorisch mit einer Plane abgedeckt, nachdem die Oberflächen im Lauf der Zeit Schaden genommen hatten. Für die Restaurierung fehlte das notwendige Geld. Wegen der besonderen Glasur der Platten ist eine Wiederherstellung aufwendig und teuer.
Der zuständige Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW hat Anfang 2013 den Auftrag für ein Restaurierungskonzept erteilt. Mit einem Aufwand von rund 110.000 Euro - einschließlich Planungs- und Gutachterkosten - wurde Victor Vasarelys Kunstwerk anschließend im Zeitraum von März 2015 bis Juni 2015 restauriert und im Oktober 2015 feierlich der Öffentlichkeit wieder übergeben. Die Kosten für das Original betrugen im Jahr 1971: 63.885 D-Mark für die Ausführung, Honorar für den Künstler 77.000 D-Mark.
Victor Vasarely war ein französischer Maler und Grafiker ungarischer Abstammung. Er zählt zu den Mitbegründern der künstlerischen Richtung Op(tical) Art. 1930 zog er nach Paris, wo er zwischen 1930 und 1940 als Werbegrafiker arbeitete. Vasarelys Interesse konzentrierte sich bald auf die räumlichen Wirkungen gegenstandsloser Bilder, auf Fragen der Wahrnehmung und Phänomene der optischen Täuschung. Ab 1944 arbeitete er nur noch künstlerisch und konzentrierte sich ab 1947 auf konstruktiv geometrische, abstrakte Motive. Mit seinen etwa ab 1947 entstehenden, geometrisch-abstrakten Bildfindungen, die auf Projektionen von Quadrat-, Rauten-, Dreieck-, Kreis- und Stabformkonstruktionen und einem neu entwickelten, 220 Farben umfassenden Farbkanon aufbauen, zielte Vasarely verstärkt auf dreidimensionale Bildwirkungen. In den 1950er Jahren entwickelte er sein Programm einer kinetischen Kunst („Gelbes Manifest“). Die Interaktion von Werk und Betrachter wird zu einem wesentlichen Teil der künstlerischen Arbeit. Vasarelys Bildwerke stellen Täuschungsmanöver dar, um auf die Bedingungen und Möglichkeiten unseres Sehens hinzuweisen und gleichzeitig durch die Sprache des Bildes Phänomene wie Bewegung, Energie und Kräfteströme zu visualisieren.
In den 1960er und frühen 70er Jahren zählen die Werke Vasarelys zu den meist ausgestellten, seine zum Teil auflagenstark reproduzierten Werke sind nahezu omnipräsent.
Standort:
HZO Treppenanlage Südseite
Ruhr-Universität Bochum
Universitätsstraße 150
44801 Bochum
Siehe auch:
Grand Vitrail Cinetic (Victor Vasarely)
Kunst an der Ruhr-Universität Bochum:
Evolution (Hanns Holtwiesche)
Verkleidungen der Versorgungskerne
Ziegelrelief Universitätsbibliothek (Henryk Dywan)
Schriftzug „Ruhr-Universität“ (Henryk Dywan)
Tor und Doppelwinkel (Friedrich Gräsel)
Wasserrelief Forumsbrunnen (Erich Reusch)
Kreuzblütler (Anatol)
Sandmühle (Günther Uecker)
Toutes Directions (Yaacov Agam)
Metrical Construction (David Rabinowitch)
Trace (James Reineking)
Grande Diagonale (Giuseppe Spagnulo)
Two Open Rectangles Excentric Triangular Section, Variation VII (George Rickey)
Leuchtschriften an der Universitätsbibliothek (Mischa Kuball)
Guernica (Reproduktion)
Graffiti
& so weiter ... (Lawrence Weiner)
Nachlesen:
Wikipedia: Victor Vasarely
virtuelles museum moderne nrw: Victor Vasarely
Ruhr-Universität: Sie strahlt wieder in den Raum (30.10.2015)
Ruhr-Universität: Homepage
RUB: Kunst am Bau
RUB Kunst am Bau: interaktiver Lageplan