artibeau : kunst in bochum - umsonst und draußen

3-teilige Stahlcollage („Iron Report“) Stadtpark (1979/80)

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Ales Veselý (*1935)
1979/80
Stahl

Die dreiteilige Stahl-Collage für den Bochumer Stadtpark, die Ales Veselý nachträglich „Iron Report“ benannt hat, schweißte er aus Stahl und Edelstahl, kombiniert mit Fundstücken aus der Produktion der Eisen- und Stahlkonstruktion. Die 7,60 m hohe, 9 m lange und fast 30 t schwere Hauptskulptur erhebt sich auf einem leichten Hügel in Richtung auf das sanft abfallende Gelände hin. Physisch ist die Plastik nicht im Gleichgewicht. Ein aufwendiges Fundament war erforderlich.

Die optische Balance ist das Ergebnis der Gestaltung: der Anordnung von Platten und Stützen, der Verbindung von Horizontal und Vertikal, von Schräge und Gegenschräge, von aufsteigenden und nach unten ziehenden, tragenden und lastenden Kräften, des Kontrasts von Rauhem und Glattem, Spitzem und Runden, von sich durchdringenden zusammengepressten und auseinandergerissenen Teilen.

Vor der eigentlichen Gestaltung an Plastik fertigte der Künstler mehr als 300 Zeichnungen und Skizzen an und arbeitete anschließend über vier Monate an der Realisierung.

Ales Veselý ist ein tschechischer Maler und Bildhauer. Ab Mitte der 1960er Jahre fand er Beachtung mit seinen oftmals aus Stahl und Holz bestehenden Objektskulpturen und seinen Zeichnungen. Für seine oft monumentalen Arbeiten verwendet er Industrieschrott und Altholz und nutzt Alltagsobjekte wie Gerüste, Räder, Käfige und Gestelle, die er zu neuen eigenwilligen Objektskulpturen zusammenstellt. Seine Kunst ist in einem Bereich angesiedelt, in dem sich Surrealismus und religiöse Metaphysik treffen. Seine Werke sind Ausdruck von Gefühlen, die er mit Worten nicht mitzuteilen vermag. Für Veselý ist das Schaffen identisch mit dem Leben.
Er ist seit 1990 Professor für Monumentalskulptur an der Akademie der Bildenden Künste, Prag.

Standort:
Stadtpark, Kurfürstenstraße
44789 Bochum

Siehe auch:
Terminal

Die Werke des 1. Bochumer Symposiums Stadt und Bildhauerei:
Das 1. Bochumer Symposium Stadt und Bildhauerei 1979/80
Allegorie auf den Trojanischen Krieg
Stahlplastik Springerplatz
Streichelmaschine
Stahlplastik Am Thie
Lebensbaum
Atmende Säule
Faltplastik „Stahlfalter“
Stahlplastik Ruhrlandhalle

Nachlesen:
Wikipedia: Ales Veselý
Ales Veselý: Homepage (tschechisch und englisch)
Ales Veselý: Iron Report (Fotos)
Ales Veselý: Iron Report (Entwürfe)

Literatur:
Stahlstandorte. Terminal von Richard Serra und neun Werke des 1. Bochumer Symposiums Stadt und Bildhauerei 1979/80, Broschüre, Stadt Bochum Kulturamt und Kunstmuseum Bochum, 1987.

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Chronologie 1973-2011

1973  Die letzte Zeche in Bochum wird stillgelegt (Hannover/Hannibal)

1973  Die erste Ölkrise gipfelt in Sonntagsfahrverboten.

1973  Es gibt einen Anwerbestopp für Gastarbeiter außerhalb der EG.

1974  Erste S-Bahnen fahren im Revier (S1, S3)

1976  Erste Tempo-30 Zone in Bochum auf Betreiben einer Bürgerinitiative.

1977  Terminal von Richard Serra auf der documenta 6 in Kassel. Von Bochum gekauft, 1979 aufgestellt.

1979  Ruhrstadion (Rewirpower-Stadion) eröffnet.

1979  Claus Peymann wird als Nachfolger von Peter Zadek für sieben Jahre Intendant in Bochum.

1980  Der Kemnader Stausee wird freigegeben.

1980  Der RVR veranstaltet den ersten „Tag des Radfahrens“ im Revier.

1983  Hausbesetzungen im Heusnerviertel gegen den Abriss für den Außenring.

1984  Das Album „4630 Bochum“ macht Herbert Grönemeyer (und Bochum) zum Star.

1986  Erstmals „Bochum Total“. Das Festival entwickelt sich zum größten kostenlosen Rock-Pop-Festival in Europa.

1988  Starlight Express startet in Bochum.

1989  Die U35 zwischen Herne und Bochum Hbf ist fertig. Länge: 10 km. Bauzeit: 20 Jahre. Kosten: 800 Mio. DM.

1993  Die „Unabsteigbaren“ vom Vfl Bochum müssen erstmals in die Zweite Liga. Der Vfl wird zur „Fahrstuhlmannschaft“.

1995  Das Deponie-Block-Heizkraftwerk an der Zentraldeponie Kornharpen geht ans Netz .

1999  Nach dreiundvierzig Jahren verliert die SPD in Bochum die absolute Mehrheit. Bochum wird rot-grün.

2002  RuhrCongress Bochum mit Renaissance Bochum Hotel fertiggestellt.

2002  Erste Ruhrtriennale (2002-2004) unter Gründungsintendant Gerard Mortier.

2003  Eröffnung der revitalisierten Jahrhunderthalle Bochum, ein Stück „Transformationsarchitektur“.

2007  Einweihung der neuen Synagoge.

2008  Im Januar wird die Schließung des Nokia-Werks Bochum bekannt gegeben, es wird im Mai geschlossen.

2009  Opel steht auf der Kippe. 1800 von 6000 Arbeitsstellen werden abgebaut.

2010  Das Ruhrgebiet ist Kulturhauptstadt Europas.

2011  Die Stadt Bochum reißt ihre einzige Hajek-Plastik ab.

2011  Altmetalldiebe stehlen in Duisburg und Mülheim tonnenschwere Skulpturen.

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