Keramikmosaik Stillleben (1950er)
Position in Karte zeigen (Neues Fenster).
Hans-Jürgen (Hänner) Schlieker (1924-2004) (Entwurf)
Ingeborg und Bruno Asshoff (Ausführung)
1955/56
Keramik
Das Keramikmosaik an dem Wohn- und Geschäftshaus Im Westenfeld zeigt in flächiger, perspektivloser Darstellung einen abgerundeten Tisch mit einem Strauß Blumen, Butter, Käse, Milch und Eiern. Das Mosaik sollte auf einen der typischen Tante-Emma-Läden zur Nahversorgung hinweisen, wie sie bis zur Erfindung der Supermärkte überall zu finden waren.
Entwurf und Ausführung erfolgten aber dank Vermittlung des Architekten durch zwei namhafte Bochumer Künstler aus Querenburg, die sich damals noch am Anfang ihrer Karrieren befanden. Einer der bedeutendsten Vertreter des Deutschen Informel, Hans-Jürgen Schlieker, sorgte für den Entwurf, die Ausführung in Keramik übernahm das Ehepaar Ingeborg und Bruno Asshoff. Schliekers und Asshoffs waren natürlich treue Kunden.
Ingeborg und Bruno Asshoff gründeten 1948 in Bochum-Querenburg eine Keramikwerkstatt. Das Künstlerpaar Bruno und Ingeborg Asshoff hat in seiner Töpferei in Bochum in einem Zeitraum von fünfzig Jahren ein keramisches Werk von internationalem Rang geschaffen. 1994 erhielten beide für ihr Lebenswerk den Ehrenpreis Deutsche Keramik.
Bemerkenswert ist, dass das Mosaik nicht bei der energetischen Sanierung des Hauses verschwunden ist, sondern sorgsam erhalten wurde. In dem Ladenlokal befindet sich heute eine Fahrschule.
Standort:
Im Westenfeld 28
44801 Bochum
Siehe auch:
Klinkermosaik am Lessing-Gymnasium
Keramikmosaik Herner Straße
Keramikschriftzug „Carl-Schurz-Haus“
Säulen Gesundheitshaus
Nachlesen:
Wikipedia: Hans-Jürgen Schlieker
hjschlieker: Homepage
Schlieker-Haus: Homepage
kunst-aus-nrw: Einführung zur Ausstellung: Hans-Jürgen Schlieker „3.6.98“
bochum.de: Pressetext zur Ausstellung 2001
Literatur: Dr. Angelika Gause-Reinhold, Bruno Görg, Bruno Asshoff und Ingeborg Asshoff: Ehrenpreis Deutsche Keramik 1994, Ingeborg und Bruno Asshoff. Katalog zur Verleihung des Ehrenpreis Deutsche Keramik im Jahr 1994.
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Chronologie 1945-1972
1948 Mit der Währungsreform beginnt das Wirtschaftswunder.
1950 Im Ruhrgebiet leben mehr Menschen als 1939.
1950 Das Ruhrgebiet ist für zehn Jahre die wirtschaftliche Schlüsselregion der jungen Bundesrepublik.
1952 Von 100 Arbeitern hat einer ein Auto, 2 haben ein Motorrad.
1954 Das Schauspielhaus Bochum wird wiedereröffnet.
1955-67 Bochum baut in zwölf Jahren über 60 neue Kindergärten, Schulen, Turnhallen, Bäder, Friedhöfe und anderes wie Ruhrlandhalle, Planetarium, Kammerspiele.
1955 Am 20. Dezember wird das deutsch-italienische Anwerbeabkommen unterzeichnet. Erste Gastarbeiter kommen.
1956 Fritz Graetz eröffnet das Graetz-Werk in Bochum (später Nokia).
1956 Erste Ölraffinerie im Ruhrgebiet (Gelsenkirchen).
1957 Am 30.Mai wird der neue Hauptbahnhof in Bochum eröffnet.
1957 Am 5. Oktober 1957 gelingt es Heinz Kaminski, die Signale des Satelliten Sputnik zu empfangen.
1957 Der Bergbau erreicht seine größte Bedeutung in der deutschen Geschichte. Rund 600.000 Bergleute fördern 149 Millionen Tonnen Steinkohle. Das Revier erbringt 12,3 Prozent der westdeutschen Wirtschaftsleistung.
1958 Die Kleinzeche „Lieselotte“ wird am 30. September als erste Zeche in Bochum geschlossen, damit beginnt das Zechensterben im Ruhrgebiet.
1958 Innerhalb von nur zehn Jahren werden 78 Schachtanlagen geschlossen. Die Zahl der Beschäftigten halbiert sich. Importkohle und Erdöl ersetzen die heimische Steinkohle.
1959 Der Wiederaufbau der Probsteikirche wird abgeschlossen.
1960 Das Adam Opel AG Werk Bochum I wird gebaut.
1960 Eisen und Stahl haben Hochkonjunktur. Es gibt Vollbeschäftigung im Ruhrgebiet. Zunehmend werden Gastarbeiter eingestellt.
1961 Im Wahlkampf verspricht Willy Brandt erstmals den „blauen Himmel über der Ruhr“. Niemand nimmt das wirklich ernst.
1961 Bochum errichtet die erste geordnete Mülldeponie in Deutschland.
1962 Die Adam Opel AG eröffnet die erste von insgesamt drei Produktionsstätten in Bochum. Die Werke Bochum II/III werden errichtet.
Opel schafft bis zu 20.000 Arbeitsplätze.
1963 Der autobahnähnliche Ausbau des Ruhrschnellweg zwischen Essen und Unna wird nach fast zehn Jahren Bauzeit abgeschlossen.
1963 Der Autobestand im Ruhrgebiet hat sich seit 1949 mehr als verzehnfacht .
1964 In der Bundesrepublik wird offiziell der einmillionste Gastarbeiter begrüßt. Er bekommt ein Mofa geschenkt.
1964 Das Zeiss Planetarium Bochum wird eröffnet.
1964 Am Ruhrschnellweg in Harpen wird das Ruhr-Park Einkaufszentrum als zweites in Deutschland eröffnet.
1965 Die Ruhr-Universität Bochum, erste Hochschule im Revier, wird eröffnet.
1966 Das letzte Grubenpferd geht in Rente (22. Juni Tobias, Zeche General Blumenthal, Recklinghausen, Gedenktafel am Bergbaumuseum).
1966 Das Kammerspielhaus am Schauspielhaus Bochum wird eröffnet.
1967 Mit Lothringen schließt die 51. Zechenanlage an der Ruhr.
1968/69 Die Ruhrkohle AG, RAG, wird gegründet.
1971 Der VFL Bochum steigt auf in die erste Bundesliga.
1972 Peter Zadek wird Intendant am Schauspielhaus Bochum.