Kadesh auf einem Löwen (ca. 1929)
Position in Karte zeigen (Neues Fenster).
unbekannt
ca. 1929
Stein
An der Stirnwand der Aula der Schiller-Schule, zum Waldring hin, ist über Kopfhöhe eine Steinskulptur angebracht, die eine Frauengestalt zeigt, die auf einem Löwen steht. Sie zieht das Ende eines Lendentuches wie ein Segel über Rücken und Kopf.
Die ägyptische Göttin Kadesh wird auf mehreren Reliefs und Wandbildern auf einem Löwen reitend bzw. stehend dargestellt. Möglicherweise nimmt die Steinfigur an der Schiller-Schule - ursprünglich ein Mädchengymnasium - hierauf Bezug.
Kadesh oder Kadesha, die Heilige, war ursprünglich ein Titel der Göttin Ishtar, der akkadisch-babylonischen Göttin. Ishtar war die Verkörperung der Frau in ihren vielen Facetten: Als Muttergottheit war sie Symbol für Liebe und Fürsorglichkeit. Als Kriegerin verkörperte sie die Jungfräulichkeit. Sie regierte am Himmel den Mond, den Morgen- und den Abendstern. Als Göttin des Morgensterns zog sie auf ihrem von Löwen gezogenen Streitwagen in den Krieg; als Göttin des Abendsterns war sie für den Vollzug in Liebesangelegenheiten zuständig. Sie war die Göttin, „die das Männliche dem Weiblichen sich zuwenden läßt und das Weibliche dem Männlichen“.
(Katalog Aufmüpfig & angepaßt. Frauenleben in Österreich, 1998)
Standort:
Schiller-Schule
Waldring 71
44000 Bochum
Siehe auch:
Löwendenkmal
Nachlesen:
...vorheriges | zurück | nächstes...
Chronologie 1914-1945
1914-1918 Erster Weltkrieg. Die Rüstungsindustrie im Ruhrgebiet macht Riesengewinne. Die Bevölkerung hungert.
1915 Der Rohbau des Kaufhauses der Gebrüder Alsberg (später Kaufhaus Kortum) ist fertiggestellt, doch muss er als Lebensmittellager dienen.
1919 Saladin Schmitt wird Intendant des Bochumer Stadttheaters.
1920 Siedlungsverband Ruhrkohlenbezirk (heute Regionalverband Ruhr) gegründet
1922 Höchste Beschäftigtenzahl im Ruhrbergbau: 576.644 Personen.
1923 Zwischen dem 11. und dem 16. Januar besetzen französische und belgische Truppen das gesamte Ruhrgebiet. Ein Aufschrei nationaler Empörung geht durch die Weimarer Republik. Die Reichsregierung ruft die Bevölkerung zum „passiven Widerstand“ auf. Industrie, Verwaltung und Verkehr werden mit Generalstreiks teilweise lahmgelegt.
1925 Das Friedrich-Lueg-Haus wird als erstes Hochhaus Bochums eröffnet.
1928 Der neue Schacht 12 der Zeche Zollverein in Essen ist mit 12.000 t/Tag die Schachtanlage mit der größten Förderrate im Ruhrbergbau überhaupt.
1929 Bochum ist mit 74 Schachtanlagen Europas grubenreichste Gegend.
1930 Die Gebr. Alsberg AG mit ihrem Umsatz von 200 Millionen Reichsmark steht im Handel an dritter Stelle hinter den Unternehmen Hermann Tietz (Hertie) und Rudolf Karstadt.
1931 Das neue Bochumer Rathaus wird eröffnet.
1932 In Bochum und Wattenscheid zählen zur jüdischen Religionsgemeinschaft 1.288 Personen.
1933 Gründung des Bochumer Tierparks.
1935 Im Kaufhaus Kortum (vorher Alsberg) liegt ab August 1935 die „Bescheinigung über den erfolgreichen Vollzug der Arisierung“ in einer Vitrine im Eingangsbereich aus.
1938 Am 9. November 1938 findet die Pogromnacht statt. Die ersten jüdischen Bürger werden in die Konzentrationslager verschleppt. Zerstörung von jüdischen Einrichtungen und Wohnungen. Etwa 500 jüdische Bürger sind namentlich bekannt, die in den folgenden Jahren bei der Shoa umkamen, darunter 19, die jünger als 16 Jahre alt waren. Im Dezember 1938 beginnt die jüdische Volksschullehrerin Else Hirsch mit der Organisation von insgesamt 10 Kindertransporten nach Holland und Großbritannien, um jüdische Kinder und Jugendliche zu retten.
1938 Im Zuge der Gleichschaltung entsteht der VfL Bochum am 15. April 1938.
1943 Am 13. und 14. Mai sowie 12. und 13. Juni erfolgen die ersten von 150 größeren Bombenangriffen auf Bochum.
1944 Im Spätherbst 1944 sind insgesamt etwa 32.500 Zwangsarbeiter und -arbeiterinnen und Kriegsgefangene in Bochum registriert, es gibt mehr als 100 Lager.
1944 Am 4. November 1944 treffen binnen 1 Stunde zwischen 19 und 20 Uhr 10.000 Sprengbomben und über 130.000 Brandbomben die Stadt. 1.300 Menschen sterben, 2.000 werden verwundet, 70.000 werden obdachlos.
1945 Am 10. April 1945 marschieren die Amerikaner in Bochum ein.
Duisburg, Essen, Bochum, Dortmund sind zu 50-70 % zerstört.
Flüchtlinge strömen in das Ruhrgebiet.