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Bildhauersymposium: Skulptur im Park - Park als Skulptur (1997)

Position in Karte zeigen (Neues Fenster).

Johannes Volkmann (*1968), Christian Bauer (*1960),
Johannes Bierling (*1954), Martin Wehmer (*1966)
1997
Verschiedene Materialien

Das Figurentheater-Kolleg ist seit 1977 in Bochum-Langendreer beheimatet. Das Kolleg ist ein Weiterbildungsinstitut für die darstellende und die bildende Kunst mit Schwerpunkten in Pädagogik und Therapie.

Zur Feier seines 20-jährigen Bestehens veranstaltete das Figurentheater-Kolleg 1997 ein Bildhauersymposium im Park Langendreer. Vier Künstler arbeiteten sieben Tage lang im Volkspark Langendreer und schufen dort sehr unterschiedliche, immer aber ortsbezogene, vergängliche oder dauerhafte Installationen.

Johannes Volkmann erstellte zum einen drei Kuben aus blau gefärbten Bambusstangen. Das Werk „3 Kuben in Beziehung zum Wachstum“ war nur zum Teil sichtbar. Ein Kubus lag unter der Erde, „im Wurzelwerk der Vergangenheit“. Der zweite stand halb über der Erde, „im Schnittpunkt der Gegenwart“. Der dritte hing frei in der Krone eines Baumes als „Maß für die künftigen Veränderungen“ des Baumes und der Umgebung.

Johannes Volkmann realisierte außerdem die Installation „100 Steine für das Wachstum“. Die blau gefärbten Pflastersteine bildeten einen Kreis, der von da an sich selbst überlassen wurde. Ein Ort der Verwilderung inmitten der gärtnerisch geplanten und gestalteten Parklandschaft.

Martin Wehmer realisierte die Arbeit „Kuppel im Wald“. Ein frei stehendes kegelförmiges Dach aus Pappelholzschindeln war innen mit farbigen Kreisen ausgemalt. Pappelholz ist - wie Anatols Installation Kreuzblütler zeigte - schnell vergänglich, wenn es der Witterung ausgesetzt ist.

Bis heute erhalten, aber fast vollständig vergessen und kaum noch wahrgenommen, sind die Arbeiten von
Johannes Bierling: „7 Tage - 7 Veränderungen“ und
Christian Bauer: „Sedimente“.

Der Volkspark Langendreer liegt auf dem Gelände zweier ehemaliger großer Feldziegeleien, die dem Bauunternehmer Maiweg und dem Schulten Grieb gehörten. Die roten Backsteingebäude des Hofes Maiweg sind noch heute Zeugen der Vergangenheit als Ziegelei. Der Maurermeister Friedrich Wilhelm Maiweg gründete 1859 ein Bauunternehmen in Langendreer. Sein Sohn Karl Maiweg arbeitete als Architekt im gleichen Unternehmen. Eines ihrer bekanntesten Gebäude ist das Amtshaus Langendreer, erbaut 1900-1901. Das Bauunternehmen Maiweg existiert bis heute am Waterfuhrweg nahe am Park.

An der Westseite führt die Maiwegstraße durch den Park.

Der Rosengarten und seltene Bäume wie der Urwaldmammutbaum und die Sumpfzypresse laden zu erholsamen Spaziergängen im Volkspark Langendreer an der Alten Bahnhofstraße ein. Große Rasenflächen werden im Sommer gerne als Liegewiese genutzt. Bereichert wird der Park zusätzlich durch seine Sportangebote. Besonders der Minigolfplatz lockt bei gutem Wetter viele Familien in die grüne Oase. Für Ballsportler gibt es einen Fußball- und Basketballplatz. Im Winter eignet sich das Gelände des Parkes ideal zum Rodeln. Wenn der Teich nach einigen kalten Wintertagen zugefroren ist, lädt er seine Besucher zum Schlittschuhlaufen ein. (Stadt Bochum)

Standort:
Park Langendreer
Alte Bahnhofstraße / Dördelstraße
44892 Bochum - Langendreer

Siehe auch:
„7 Tage - 7 Veränderungen“
„Sedimente“

Nachlesen:
Figurentheater-Kolleg: Homepage
Johannes Volkmann: das papiertheater
Christian Bauer: studio für gestaltung
Johannes Bierling: bierling-art
deutsch-chinesisches Kulturnetz : 10 Fragen an Martin Wehmer (04/2011)
ruhr-bauten.de: Friedrich Wilhelm und Karl Maiweg

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Chronologie 1973-2011

1973  Die letzte Zeche in Bochum wird stillgelegt (Hannover/Hannibal)

1973  Die erste Ölkrise gipfelt in Sonntagsfahrverboten.

1973  Es gibt einen Anwerbestopp für Gastarbeiter außerhalb der EG.

1974  Erste S-Bahnen fahren im Revier (S1, S3)

1976  Erste Tempo-30 Zone in Bochum auf Betreiben einer Bürgerinitiative.

1977  Terminal von Richard Serra auf der documenta 6 in Kassel. Von Bochum gekauft, 1979 aufgestellt.

1979  Ruhrstadion (Rewirpower-Stadion) eröffnet.

1979  Claus Peymann wird als Nachfolger von Peter Zadek für sieben Jahre Intendant in Bochum.

1980  Der Kemnader Stausee wird freigegeben.

1980  Der RVR veranstaltet den ersten „Tag des Radfahrens“ im Revier.

1983  Hausbesetzungen im Heusnerviertel gegen den Abriss für den Außenring.

1984  Das Album „4630 Bochum“ macht Herbert Grönemeyer (und Bochum) zum Star.

1986  Erstmals „Bochum Total“. Das Festival entwickelt sich zum größten kostenlosen Rock-Pop-Festival in Europa.

1988  Starlight Express startet in Bochum.

1989  Die U35 zwischen Herne und Bochum Hbf ist fertig. Länge: 10 km. Bauzeit: 20 Jahre. Kosten: 800 Mio. DM.

1993  Die „Unabsteigbaren“ vom Vfl Bochum müssen erstmals in die Zweite Liga. Der Vfl wird zur „Fahrstuhlmannschaft“.

1995  Das Deponie-Block-Heizkraftwerk an der Zentraldeponie Kornharpen geht ans Netz .

1999  Nach dreiundvierzig Jahren verliert die SPD in Bochum die absolute Mehrheit. Bochum wird rot-grün.

2002  RuhrCongress Bochum mit Renaissance Bochum Hotel fertiggestellt.

2002  Erste Ruhrtriennale (2002-2004) unter Gründungsintendant Gerard Mortier.

2003  Eröffnung der revitalisierten Jahrhunderthalle Bochum, ein Stück „Transformationsarchitektur“.

2004  Bochum ist seit 100 Jahren Großstadt.

2007  Einweihung der neuen Synagoge.

2008  Im Januar wird die Schließung des Nokia-Werks Bochum bekannt gegeben, es wird im Mai geschlossen.

2009  Opel steht auf der Kippe. 1500 von 6000 Arbeitsplätzen in Gefahr.

2010  Das Ruhrgebiet ist Kulturhauptstadt Europas.

2011  Die Stadt Bochum reißt ihre einzige Hajek-Plastik ab.

2011  Altmetalldiebe stehlen in Duisburg und Mülheim tonnenschwere Skulpturen.

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