Jochen Schimpfle-Andresen: Engelsgestalten (2003)
Jochen Schimpfle-Andresen (*1940)
CorTen-Stahl, Edelstahl
2003
Vor dem Parkhaus an der Bergstraße stehen zwei Figuren, eine männlich eine weiblich, gestaltet wie ein Scherenschnitt. Die Figuren werden von einer Schattengestalt begleitet. Während die begleitenden Figuren in glänzendem Edelstahl ausgeführt sind, bestehen die Figuren im Vordergrund aus schwerem irdischem Stahl, der die Spuren der Verwitterung zeigt.
Die Gestalten und ihre Schattenfiguren lassen an Schutzengel denken. Im Winter, zur Weihnachtszeit bekommen die beleuchteten Gestalten Engelsflügel und werden mit Symbolen der christlichen Botschaft geschmückt.
Die Augusta-Schutzengel standen zunächst auf der gegenüberliegenden Straßenseite, mussten aber 2007 mit dem Baubeginn für das Gesundheitszentrum die Seite wechseln. Die Engel in Bochum waren auch Anregung für eine Engelsfigur von Jochen Schimpfle-Andresen, die seit Herbst 2010 den Friedhof in Herne-Eickel schmückt.
2007 wurde Überlingen zur Engel-Stadt. Ideenmacher war der Künstler Jochen Schimpfle aus der Überlinger Teilortgemeinde Bambergen, der mit den Himmelswesen Weihnachtsbotschafter ausschicken will. Ein Engelsweg führte vom Osten der Stadt bis zur Therme im Westen, gut 2,5 Kilometer lang. Gesäumt war er von gut 200 Engeln am Wegesrand oder als Drahtgestell in Bäumen. Allerdings kamen des Nachts die Vandalen und zerstörten 15 himmlische Kunstwerke.
Im Jahr darauf standen die Engel versammelt in der Kernstadt. Drei Grundtypen in Form und Größe hatte der Künstler für die Überlinger Engel vorgegeben. Eine männliche, eine weibliche und eine kindliche Gestalt. Die Reliefengel in der Größe von 1,20 bis 1,60 Meter waren von Schulkindern gestaltet und bemalt worden. Der Kreativität waren keine Grenzen gesetzt, der schönste Engel wurde prämiert.
Jochen Schimpfle-Andresen schuf für die Weihnachtsaktion des Wirtschaftsverbands außerdem eine drei Meter hohe Engelsgestalt aus Stahl.
Das Gelände der Augusta-Kranken-Anstalt Bochum ist eine eigene Kunstausstellung. Jochen Schimpfle-Andresen gestaltete als sozusagen „Haus- und Hofkünstler“ Eingänge, Fassaden und Plätze mit seinen Arbeiten in Keramik, Stahl und Aluminium.
Jochen Schimpfle-Andresen absolvierte zunächst eine Ausbildung in einem metallverarbeitenden Betrieb. Ein Praktikum in der Keramikindustrie schloss sich an. In Offenbach folgte ein Studium an der Werkkunstschule (heute Kunsthochschule). In renommierten Ateliers vertiefte Jochen Schimpfle-Andresen seine Kenntnisse und Fertigkeiten im Umgang mit dem Werkstoff Ton. Anschließend leitete Jochen Schimpfle-Andresen für vier Jahre die Werkstatt für Keramik von Professor Klaus Schultze (München) in Überlingen.
Bewegung, Musik und Tanz sind seine Leidenschaften. Die Lebendigkeit und Farbigkeit seines Werks ist davon geprägt. Zu seinen prägenden Kindheitserinnerungen gehört ein tiefer Sturz von einer steinernen Engelsfigur, die auf einer mächtigen hohen Säule stand. Mag sein, dass schützende und bewahrende Figuren und Symbole, die häufig bei ihm zu finden sind, von daher angeregt sind.
Seit 1968 lebt und arbeitet er im Ortsteil Bambergen von Überlingen am Bodensee und schuf seitdem im In- und Ausland viele Werke für den öffentlichen Raum. Ein Schwerpunkt seiner Arbeiten ist seit vielen Jahren die Augusta-Kranken-Anstalt in Bochum.
Standort:
Augusta-Kranken-Anstalt Bochum
Bergstraße
44791 Bochum
Siehe auch:
Platz der Elemente (1991)
Läufer mit Tonsäulen (1992)
Wand- und Gartengestaltung (1996/2001)
Glockenturm (2003)
Themenfenster am Gesundheitszentrum (2010)
Fassadengestaltungen und andere Elemente
Wand- und Gartengestaltung (1996/2001)
Nachlesen:
Wikipedia: Augusta-Kranken-Anstalt Bochum
Augusta-Kranken-Anstalt Bochum
Homepage: Jochen Schimpfle-Andresen
Christian Schneider: Mein Freund Jochen Schimpfle. Erinnerungen und Beobachtungen.