Lichttore (2010)
Ludger Hinse (*1948)
2010
Stahl, Plexiglas
Die Lichttore sind eine künstlerische Auseinandersetzung mit dem Material Stahl, dem Licht und dem Thema Bergbau und Tradition. Sie können verstanden werden als Symbol für den Strukturwandel im Ruhrgebiet.
Den Anstoß zu diesem Werk gab die Firma Eickhoff - der eine große und traditionsreiche Bergbauzulieferer in Bochum. Die Bögen aus Toussaint-Heintzmann-Profilen - geradezu Symbole des Bergbaus - aus denen die Tore gebaut sind, lieferte die Firma Heintzmann, der andere große und traditionsreiche Bergbauzulieferer in Bochum.
Wesentliches Merkmal der Toussaint-Heintzmann-Profile ist die Fähigkeit, flexibel auf Druckveränderungen zu reagieren. Die TH-Profile sind damit selbst Metaphern für den Wandel, der insbesondere das Ruhrgebiet und seine Bergbauindustrie herausfordert.
Die erleuchteten Wörter auf den Bögen ergeben zusammen den Text
Tradition heißt nicht Asche bewahren, sondern die Flamme am Leben erhalten.
Dieser Text ist die freie Übersetzung eines Zitats des französischen Reformsozialisten Jean Jaurès (1859-1914). Ludger Hinse hat dieses bekannte Zitat schon in seiner Zeit als Generalbevollmächtigter der IG-Metall bei Tarifverhandlungen gern verwendet.
Ludger Hinse ist als Künstler vor allem durch sein Projekt „Das Kreuz mit dem Kreuz“ (2007-09) bekannt geworden.
Die „Gebr. Eickhoff Maschinenfabrik und Eisengießerei GmbH“ ist ein Bochumer Unternehmen mit einer fast 150-jährigen Geschichte.
Das Unternehmen wurde 1864 von Johann Henrich Carl Eickhoff (1808-1864) als Gießerei gegründet. Eickhoff ist heute Weltmarktführer bei Hochleistungsmaschinen der Bergbautechnik zum Abbau von Steinkohle, Erz und Salz. Als zweites Standbein baut das Unternehmen Großgetriebe für Windkraftanlagen.
Der erste Standort des Unternehmens befand sich in direkter Nachbarschaft zum Bochumer Verein an der Landstraße nach Essen. Produziert wurden Weichen und Gleismaterial für die Straßenbahnen im Ruhrgebiet. Dazu kam die Lieferung von Maschinenteilen an den Bochumer Verein und an Krupp.
1907 wurden bei Eickhoff die ersten Schüttelrutschen hergestellt, deren wesentliche Bestandteile durch ein Patent von Robert Eickhoff geschützt waren. 1914 begann das Unternehmen mit der Produktion der Schrämmaschinen, mit der die Mechanisierung des Steinkohlebergbaus begann. Ab 1929 wurden auch Gurtförderer für den Einsatz über- und untertage ins Produktionsprogramm aufgenommen.
1939 erfolgte der Umzug der Fabrik an die heutige Produktionsstätte in Wiemelhausen.
Standort:
Firma Eickhoff
Königsallee / Hunscheidstraße 176
44789 Bochum
Siehe auch:
Schaffender Mensch
Betender Bergmann
Drahtrelief „Vögel“
Wildgänsebrunnen
Nachlesen:
Wikipedia: Gebr. Eickhoff
Wikipedia: Bochumer Eisenhütte Heintzmann
DerWesten: Strahlkräftige Kunst
DerWesten: Lichttore (Bildergalerie)
Eickhoff: Grußwort zur Einweihung (Prof. Slotta)
Eickhoff: Pressematerialien zum Kunstwerk
DerWesten: Auf Kreuzzug