Türgriffe Engelbert-Gymnasium (1960)
Egon Becker (Bochum, 1910-1989)
1960
Emaille
Wahrscheinlich der Bochumer Künstler Egon Becker hat 1960 für den Neubau des Engelbert-Gymnasiums an der Königsallee sechs Emaillegriffe für die Eingangstüren gestaltet, drei außen mit den allegorischen Motiven Eule, Biene und Hahn, drei Türgriffe innen.
Die Graf-Engelbert-Schule war einst nur ein Gymnasium für Jungen. Das entsprechende Mädchen-Gymnasium war die benachbarte Schiller-Schule, ebenfalls seit 2002 denkmalgeschützt.
Das gesamte Gebäude der Graf-Engelbert-Schule, einschließlich der angebauten Turnhalle, der Hausmeisterwohnung und der nachträglich errichteten Stelzenbauten an der Arnikastraße (1967) steht seit 2002 unter Denkmalschutz. Die Schule ist innen auf drei Etagen mit Mosaiken von Heinrich Wilthelm ausgeschmückt, die Themen der Argonautensage aus der griechischen Mythologie darstellen. Das Erdgeschoss ist mit Keramiken und Werkstein von Egon Becker gestaltet.
Die Graf-Engelbert-Schule ist ein anschauliches Beispiel für den progressiven Schulbau nach dem Zweiten Weltkrieg, der sich in äußerst engagierter Weise darum bemühte, die Gestaltung der neuen Schulbauten den modernen Vorstellungen von Kinder- und Jugenderziehung, gepaart mit demokratisch orientierten Lernzielen, anzupassen. (Denkmalliste der Stadt Bochum A 538)
Egon Becker (1910-1989) war ein namhafter Bochumer Künstler, dessen Werk wesentlich von seiner Zeit als Schüler von Josef Albers und Wassily Kandinsky am Dessauer Bauhaus beeinflusst ist.
Geboren in Bochum-Langendreer, studierte Egon Becker nach dem Abitur ab 1930 am Bauhaus in Dessau und machte dort seinen Gesellenbrief als Maler und Anstreicher. Von 1932 bis 1935 studierte er der Werkkunstschule Dortmund. Er arbeitete als Innenarchitekt, bevor er Freie Malerei an der Kunstakademie Düsseldorf studierte und ab 1940 in einem Architekturbüro tätig wurde.
Becker musste sich während des 2. Weltkriegs mit Bunkerbauten beschäftigen, arbeitete aber auch während dieser Zeit als Maler. 1945 gründete er den Bochumer Künstlerbund mit, war dann - wie Ignatius Geitel - Mitglied in der Künstlergruppe „Hellweg“. Ab 1964 wirkte er als Kunsterzieher an der Goetheschule und am Albert-Einstein-Gymnasium.
Egon Becker war besonders in der Werbegrafik engagiert. Aber auch die Gestaltung von Wänden und Fenstern mehrerer Trauerhallen auf Bochumer Friedhöfen stammt von Becker, unter anderem auf dem Blumenfriedhof, in Weitmar und in Linden.
In mehreren Grundschulen, zum Beispiel in der Arnoldschule am Springerplatz, und im Engelbert-Gymnasium an der Königsallee gestaltete Becker Wandbilder, Mosaiken und Drahtplastiken. Für das Engelbert-Gymnasium entwarf er keramisch gestaltete Türgriffe mit symbolischen Motiven.
Für das Treppenhaus des neuen Schulgebäudes der heutigen Heinrich-Böll-Schule an der Agnesstraße 33 hatte Egon Becker 1957 eine aufsehenerregende Plastik entworfen, die zugleich als Beleuchtung für die darum herumführende Wendeltreppe dient. Die Leuchte wurde 1999 vor der Zerstörung gerettet, aufwendig restauriert und steht seit 2000 unter Denkmalschutz.
Standort:
Siehe auch:
Nachlesen:
Graf-Engelbert-Schule
Königsallee 77-79
44000 Bochum
Relief GGS Am Neggenborn
Trauerhalle Friedhof Grumme
Stadt Bochum: Denkmalliste A 538
Homepage: Graf-Engelbert-Schule