Jakob-Mayer-Säule (1935)
unbekannt
1935
Stein
Jacob Mayer war gelernter Uhrmacher, interessierte sich aber schon früh für die Möglichkeiten des Tiegelstahlgusses. Neben eigenen Versuchen versuchte er auch durch einen Aufenthalt in Großbritannien das von britischer Seite streng gehütete Geheimnis der Stahlverarbeitung zu lüften. 1839 schloss er mit Eberhard Hoesch einen Vertrag zum Betrieb einer Gussstahlhütte, die beiden konnten sich aber nicht auf den Standort der Hütte einigen. Man löste den Vertrag und Mayer fand wenig später in Eduard Kühne einen finanzkräftigen Teilhaber.
1842 gründete Jacob Mayer mit dem Kaufmann Eduard Kühne als Teilhaber an der damaligen Essener Chaussee – der heutigen Alleestraße – eine Gussstahlschmelze, die als Gußstahlfabrik Mayer & Kühne firmierte. Die ersten Produkte der Hütte waren Halbzeuge in Form von Stahlbarren, die in den Sauerländer und Siegerländer Schmieden zu Werkzeugen, Scheren und Degen weiterverarbeitet wurden. Trotz der durch Tests nachgewiesenen hervorragenden Eigenschaften des Bochumer Gussstahls gelang es nur langsam, die Vorherrschaft des britischen Stahls zu beenden. Der rastlose Mayer entwickelte sein Gussverfahren aber weiter, sodass die Werkstücke bereits durch die Gussform Ihre Endgestalt und -festigkeit erhielten und nicht erst durch das Schmieden des Halbzeugs.
Bereits im Jahr 1847 produzierte die Firma Mayer & Kühne außer den Gussstahlglocken, für die der Bochumer Verein später berühmt wurde, auch Kanonenrohre aus Stahlformguss, die damals aber noch bei der Firma Kamp & Co. (der ehemaligen Firma des Industriepioniers Friedrich Harkort) in Wetter fertig bearbeitet werden mussten.
1852 präsentierte die Firma Mayer & Kühne auf der Düsseldorfer Gewerbeausstellung der Weltöffentlichkeit erstmals Produkte aus Stahlformguss in Form von drei Glocken. Die älteste noch erhaltenen Glocke aus dieser Anfangszeit von Mayer & Kühne aus dem Jahr 1845 befindet sich im Hermann-Grochtmann-Museum in Datteln.
1854 wurde die Firma Mayer & Kühne zur Verbreiterung der Kapitalbasis in eine Aktiengesellschaft umgewandelt – der „Bochumer Verein für Bergbau und Gußstahlfabrikation“ (BVG) war geboren.
Der Bochumer Verein für Bergbau und Gußstahlfabrikation – kurz Bochumer Verein – war ein vertikal integrierter Montankonzern mit Sitz in Bochum, zu dem mehrere Stahlwerke und Zechen gehörten und der zeitweise über 20.000 Menschen beschäftigte.
Das Unternehmen war zwischen 1926 und 1951 ein Betrieb des Großkonzerns Vereinigte Stahlwerke AG. 1965 fusionierte der Bochumer Verein schließlich mit der Hütten- und Bergwerke Rheinhausen AG des ewigen Konkurrenten Krupp. Nach verschiedenen Namenswechseln firmiert ein Nachfolgeunternehmen heute wieder als Bochumer Verein Verkehrstechnik GmbH.
Die Bochumer Verein Verkehrstechnik GmbH ist Teil der GMH Gruppe (Georgsmarienhütte).
Standort:
Die Jakob-Mayer-Säule befindet sich auf Firmengelände und ist nicht öffentlich zugänglich.
Bochumer Verein Verkehrstechnik GmbH
Alleestraße / Gußstahlstraße
44000 Bochum
Siehe auch:
Stadtbahnhof Bochumer Verein / Jahrhunderthalle
Nachlesen:
Wikipedia: Bochumer Verein
Bochumer Verein Verkehrstechnik: Homepage
GMH Gruppe: Gruppenübersicht