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Pferdebrunnen (ca. 1896/1996)

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unbekannt
ca. 1896/1996
Bronze

Der Pferdebrunnen auf dem Springerplatz hat heute die Anmutung eines vergessenen Relikts aus längst vergangenen Zeiten. Genau so ist es auch. Dieser Brunnen steht nicht zufällig an genau dieser Stelle – er stand „schon immer“ da, nur war das schon fast vergessen.

Der heutige Brunnen ist ein Nachbau. Der Originalbrunnen wurde Ende des 18. Jahrhunderts auf dem damals Moltkeplatz genannten Springerplatz errichtet, der als Viehmarkt genutzt wurde. Nachdem die Tränke 1946 abgerissen wurde, war sie verschollen. Erst 1996 wurde sie auf demselben Platz neu errichtet.

Die Initiative zu dem Brunnenbau kam von der „Bürgergemeinschaft Pferdebrunnen“. Die Stiftung der Sparkasse spendete 50.000 Euro für den Bau. Nach der Einweihung sollte ein Verein als Besitzer des Brunnens gegründet werden. Aber das geschah nicht. Die Sparkassenstiftung musste für alle Folgekosten aufkommen. Mit der Pflege wurde die benachbarte Geschäftsgemeinschaft Griesenbruch betraut.

Alte Postkarten des Springerplatzes zeigten auf dem Platz unscharf und verwaschen einen gusseisernen Brunnen mit drei Brunnenschalen in unterschiedlicher Höhe für Hunde, Pferde und Vögel. Die Stadt Bochum hatte schon einen Künstler mit der Nachfertigung des abgebildeten Brunnens beauftragt, als der im Hochbauamt für Bau und Betrieb der städtischen Brunnen zuständige Architekt Rolf Dieckmann auf einer Dienstreise nach Bonn dort ganz zufällig das getreue Ebenbild des historischen Brunnens auf dem Springerplatz entdeckte. Nachforschungen ergaben, dass es sich bei diesem Brunnen um Katalogware einer Berliner Bildgießerei handelte, wie sie in der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg in ganz Deutschland zu finden war. Sowohl die Gießerei als auch das Gussmodell des Pferdebrunnens existierten etwa hundert Jahre später immer noch und so war es möglich, 1996 auf dem Springerplatz einen Nachguss des Originals exakt an der gleichen Stelle aufzustellen, wo er alten Postkarten zufolge schon vor etwa hundert Jahren gestanden hatte.

Zur festlichen Einweihung den neuen alten Brunnens erschien der Oberbürgermeister und spendierte den Bürgern Freibier. Polizeipferde kamen extra herbeigetrabt, um den ersten Schluck aus der Tränke zu schlabbern. 20.000 Euro kostete der Bronzeguss, das übrige Geld ging für Untergrundbau, Statik, Technik und Nebenkosten drauf. Für nachhaltigen Ärger sorgten immer wieder hohe Kosten für notwendige Reparaturen der Brunnentechnik.

Der Pferdebrunnen bildete einen spannungsvollen Kontrast zu der abstrakten Stahlplastik von François Morellet, die im Rahmen des Bochumer Bildhauersymposiums 1979/80 an der gegenüberliegenden Seite des Springerplatzes entstand. Die Stahlplastik wurde der Renovierung des Schulgebäudes geopfert, wurde aber an der Fassade des Finanzamts Süd zur Königsallee wieder installiert.

Nach der Neugestaltung des Springerplatzes erhielt der Pferdebrunnen Anfang 2014 einen neuen Standort, zentral vor dem ehemaligen Bunkergebäude.

Standort:
Springerplatz 34 (Griesenbruch)
44793 Bochum

Siehe auch:
François Morellet: Stahlplastik am Springerplatz

Nachlesen:
Wikipedia: Bildgießerei

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Chronologie 1973-2011

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1973  Die erste Ölkrise gipfelt in Sonntagsfahrverboten.

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1974  Erste S-Bahnen fahren im Revier (S1, S3)

1976  Erste Tempo-30 Zone in Bochum auf Betreiben einer Bürgerinitiative.

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2008  Im Januar wird die Schließung des Nokia-Werks Bochum bekannt gegeben, es wird im Mai geschlossen.

2009  Opel steht auf der Kippe. 1500 von 6000 Arbeitsplätzen in Gefahr.

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2011  Die Stadt Bochum reißt ihre einzige Hajek-Plastik ab.

2011  Altmetalldiebe stehlen in Duisburg und Mülheim tonnenschwere Skulpturen.

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