Steinfiguren und Reliefs an der Kirche St. Elisabeth Bochum-Gerthe (1913)
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Matthias Beule (1877-1921)
Grevenbrück / Beuthen (Oberschlesien)
1912-1913
Sandstein
Die katholische Kirche St. Elisabeth in Gerthe wurde 1912/13 - unterstützt durch Spendengelder der Zechengesellschaft - im neuromanischen Stil als kreuzförmige Basilika gebaut. Das ungewöhnlich aufwendige dreiteilige Portal ist mit Steinreliefs verziert. Die Reliefs zeigen Einflüsse des Jugendstils.
Zwei mächtige Steinlöwen, auf denen die Portalsäulen ruhen, bewachen den Eingang. Die Löwen sind wohl eine Anspielung auf den 1894 gegründeten Kirchenbauverein Leo, der den Bau initiiert hatte. Das Relief über dem Haupteingang zeigt das Rosenwunder der namengebenden Heiligen Elisabeth von Thüringen.
Der hohe gestalterische Aufwand für die Kirchenfassade ist möglicherweise der Konkurrenz zur 1910 fertiggestellten evangelischen Christus-Kirche in Gerthe geschuldet.
Der Bildhauer Matthias Beule stammte aus Grevenbrück im Sauerland. Nach seinem Studium an der Kunstakademie Düsseldorf spezialisierte er sich auf kirchliche Kunst. Nachdem er wichtige Aufträge aus Oberschlesien erhalten hatte, zog er 1912 nach Beuthen.
Standort:
Kath. St. Elisabeth Kirche
Hiltroper Landwehr 7a
44805 Bochum
Siehe auch:
Ev. Christuskirche Gerthe
Nachlesen:
Hl. Elisabeth: Rosenwunder
Sauerländer Heimatbund: Heimatkalender 1968 (Pdf, Seite 24)
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Chronologie 1871-1914
1871 Bochum hat etwa 21.000 Einwohner.
1871 Nach erfolgreichem Einsatz im deutsch-französischen Krieg werden patriotische Brieftaubenvereine gegründet.
1872 Das Arbeiterwohnheim Kosthaus in Stahlhausen mit 1.200 Schlafplätzen wird eröffnet.
1873 Die deutsche Wirtschaftskrise erfasst auch Bochum.
1874 Anschluss an die Bahnstrecke der Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft mit dem Bahnhof Nord (Ostring).
1874-1877 Der Bochumer Stadtpark wird angelegt.
1878 Moritz Fiege braut Bier.
1879 Erste Thomas-Stahl-Öfen (Duisburg, Dortmund).
1880 Erste Pferdestraßenbahnen in Dortmund und Duisburg.
1880 Das Fahrrad spielt eine bedeutende Rolle als individuelles Verkehrsmittel.
1884 Erster Bochumer Radfahrverein gegründet, eine Radrennbahn wird gebaut.
1880 Erste (Steinkohlen) Brikettfabrik (Bochum, Dahlhauser Tiefbau).
1882 waren im Bereich Dortmund 2.200 Grubenpferde im Einsatz, die 15.000 „Förderleute“ ersetzten.
1883 Erste Elektrolok unter Tage (Essen-Kray).
1883 Arbeiterbrausebäder (Duschen) beginnen auf den Zechen die Gemeinschaftsbecken zu ersetzen, deren Wasser nur 1-mal täglich gewechselt wurde.
1885 Bochumer Gespensterjagd.
1889 Bergarbeiterstreik. Der erste organisierte Massenstreik im Ruhrbergbau führt zur Gewerkschaftsbewegung und Arbeiterschutzgesetzen.
1890 Das Bergmannsheil, das erste Unfallkrankenhaus der Welt, wird eröffnet.
1892 Auf Zeche Mansfeld bei (Bochum-)Langendreer werden erste Versuche mit pressluftgetriebenen Abbauhämmern durchgeführt.
1894 Erste elektrische Straßenbahnen in Dortmund, Essen, Bochum und Herne.
1896 Bogestra gegründet.
1896 Der Schwimmverein Blau-Weiß Bochum wird am 16. März gegründet.
1898 Auf der Zeche Carolinenglück sterben bei einer Kohlenstaubexplosion am 17. Februar 116 Bergarbeiter.
1897/98 Elektrizitätswerke in Dortmund, Essen (RWE) und Bochum gegründet.
1898 Bochum und Laer sind mit einer elektrischen Straßenbahnlinie verbunden.
1898 Die „Westdeutsche Benzol-Verkaufsvereinigung“ in Bochum wird gegründet und verkauft den neuen Treibstoff „ARAL“ (Aromate und Aliphate).
1899 An der Ruhr wird die Schwimmbrücke Dahlhausen gebaut.
1899 Im Ständehaus Bochum bilden Vertreter der Emschergemeinden, des Ruhrbergbaus und der Industrie eine „Kommission zur Aufstellung eines generellen Entwässerungsprojekts für das Emschertal“.
1899 Der Ruhrtalsperrenverband wird gegründet.
Zwischen 1894 und 1913 entstehen elf Talsperren.
1899 Erstes Schiffshebewerk in Henrichenburg eröffnet. Dortmund-Ems-Kanal fertiggestellt.
Um 1900 beginnt die Mechanisierung des Bergbaus.
1904 Der Herner Unternehmer Otto Heinrich Flottmann erhält das Reichspatent für einen Druckluft-Bohrhammer.
1904/05 Bochum wird Großstadt, zählt 116.596 Einwohner, darunter über 20.000 Bergarbeiter.
1904 Auf Zeche Zollern (Dortmund) erstmals elektrische Förderung.
1906 Siedlung Dahlhauser Heide (Kappskolonie).
1908 Erster Schrebergartenverein in Bochum (Ehrenfeld).
1909 Erstmals ein „Püttjunge“ auf dem Gymnasium in Bochum.
1909 Automobilisten gefährden den Verkehr.
1910 waren 8.384 Grubenpferde im Bezirk des Oberbergamtes Dortmund eingesetzt.
1912 112 Tote bei Schlagwetterexplosion auf Lothringen in Bochum.
1914 Bis zum Ersten Weltkrieg steigt die Jahresförderung (Ruhrgebiet) auf 114 Millionen Tonnen, gefördert von 440.000 Beschäftigten.
1914 Rhein-Herne-Kanal und erstes Teilstück des Datteln-Hamm-Kanals fertiggestellt.
1914/18 Erster Weltkrieg. Die Rüstungsindustrie im Ruhrgebiet macht Riesengewinne. Die Bevölkerung hungert.