artibeau : kunst in bochum - umsonst und draußen

Keramikfassade Berufskolleg (1963)

Position in Karte zeigen (Neues Fenster).

Wolfgang Hauptmeier (?-1989)
1963
Keramik, Beton

Die vordere und die rückseitige Fassade der Städtischen Frauenbildungsanstalt und heutigen Alice-Salomon-Berufskollegs am Lohring wurden mit Keramikfliesen gestaltet, die der Herner Künstler Wolfgang Hauptmeier für eine Ratinger Keramikfirma entworfen hatte. Je nach Distanz und Blickwinkel erscheint die Fassade unterschiedlich strukturiert. Die tragenden Betonstützen im Erdgeschoss sind als Reliefs gestaltet, die Innen und Außen durch die Ebene der Glasflächen hindurch miteinander verbinden und diese Trennung so aufheben.

Die untrennbare Verbindung zwischen Bau und Kunst stellt hier die Frage, ob es sich bei diesen Werken um „Kunst am Bau“, „Bau als Kunst“, Kunsthandwerk oder Handwerkskunst handelt. Finanziert wurde die Gestaltung durch Geldmittel für Kunst am Bau. Der unvoreingenommene Betrachter wird die beiden Gestaltungselemente aber eher nicht als selbständige Werke wahrnehmen, sondern das Gebäude in seiner Gestalt als Einheit auffassen.

Wolfgang Hauptmeier arbeitete auch im Bereich der Glasmalerei und sakralen Kunst. Er hat 1960 und 1985 Glasfenster an der evangelischen Trinitatis-Kirche in Riemke (Herner Straße 329) künstlerisch gestaltet.

Alice Salomon (1872-1948) war eine deutsche Sozialpädagogin, Sozialpolitikerin, Volkswirtin und Frauenrechtlerin. Sie wurde als viertes Kind einer wohlhabenden jüdischen Kaufmannsfamilie in Berlin geboren. Lehrerin durfte sie nicht werden. Ihr Leben begann - nach ihrer eigenen Darstellung - erst mit 21 Jahren, als sie an der Gründungsversammlung der Berliner „Mädchen- und Frauengruppe für soziale Hilfsarbeit“ teilnahm. 1906 promovierte Alice Salomon ohne Abitur an der Berliner Universität im Fach Volkswirtschaftslehre. 1908 wurde sie Mitbegründerin und Leiterin der sozialen Frauenschule Berlin, die heute in der Fachhochschule für Sozialarbeit und Sozialpädagogik weitergeführt wird.

Ihre zweite Lebensaufgabe war das Engagement in der deutschen und internationalen Frauenbewegung.

1933 wurde sie aller Ämter enthoben und 1937 von den Nationalsozialisten zur Emigration gezwungen. Sie starb 1948 in New York.

Standort:
Alice-Salomon-Berufskolleg
Akademiestraße 46-48
44789 Bochum

Siehe auch:

Nachlesen:
Wikipedia: Alice Salomon Berufskolleg
Alice-Salomon-Berufskolleg: Homepage
fembio.org: Alice Salomon

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Chronologie 1957-1980

1957  Am 30.Mai wird der neue Hauptbahnhof in Bochum eröffnet.

1957  Am 5. Oktober 1957 gelingt es Heinz Kaminski, die Signale des Satelliten Sputnik zu empfangen.

1957  Der Bergbau erreicht seine größte Bedeutung in der deutschen Geschichte. Rund 600.000 Bergleute fördern 149 Millionen Tonnen Steinkohle. Das Revier erbringt 12,3 Prozent der westdeutschen Wirtschaftsleistung.

1958  Die Kleinzeche „Lieselotte“ wird am 30. September als erste Zeche in Bochum geschlossen, damit beginnt das Zechensterben im Ruhrgebiet.

1958  Innerhalb von nur zehn Jahren werden 78 Schachtanlagen geschlossen. Die Zahl der Beschäftigten halbiert sich. Importkohle und Erdöl ersetzen die heimische Steinkohle.

1959  Der Wiederaufbau der Probsteikirche wird abgeschlossen.

1960  Das Adam Opel AG Werk Bochum I wird gebaut.

1960  Eisen und Stahl haben Hochkonjunktur. Es gibt Vollbeschäftigung im Ruhrgebiet. Zunehmend werden Gastarbeiter eingestellt.

1961  Im Wahlkampf verspricht Willy Brandt erstmals den „blauen Himmel über der Ruhr“. Niemand nimmt das wirklich ernst.

1961  Bochum errichtet die erste geordnete Mülldeponie in Deutschland.

1962  Die Adam Opel AG eröffnet die erste von insgesamt drei Produktionsstätten in Bochum. Die Werke Bochum II/III werden errichtet. Opel schafft bis zu 20.000 Arbeitsplätze.

1963  Der autobahnähnliche Ausbau des Ruhrschnellweg zwischen Essen und Unna wird nach fast zehn Jahren Bauzeit abgeschlossen.

1963  Der Autobestand im Ruhrgebiet hat sich seit 1949 mehr als verzehnfacht .

1964  wird in der Bundesrepublik offiziell der einmillionste Gastarbeiter begrüßt. Er bekommt ein Mofa geschenkt.

1964  Das Zeiss Planetarium Bochum wird eröffnet.

1964  Am Ruhrschnellweg in Harpen wird das Ruhr-Park Einkaufszentrum als zweites in Deutschland eröffnet.

1965  Die Ruhr-Universität Bochum, erste Hochschule im Revier, wird eröffnet.

1966  Das letzte Grubenpferd geht in Rente (22. Juni Tobias, Zeche General Blumenthal, Recklinghausen, Gedenktafel am Bergbaumuseum).

1966  Das Kammerspielhaus am Schauspielhaus Bochum wird eröffnet.

1967  Mit Lothringen schließt die 51. Zechenanlage an der Ruhr.

1968/69  Die Ruhrkohle AG, RAG, wird gegründet.

1971  Der VFL Bochum steigt auf in die erste Bundesliga.

1972  Peter Zadek wird Intendant am Schauspielhaus Bochum.

1973  Die letzte Zeche in Bochum wird stillgelegt (Hannover/Hannibal)

1973  Die erste Ölkrise gipfelt in Sonntagsfahrverboten.

1973  Es gibt einen Anwerbestopp für Gastarbeiter außerhalb der EG.

1974  Erste S-Bahnen fahren im Revier (S1, S3)

1976  Erste Tempo-30 Zone in Bochum auf Betreiben einer Bürgerinitiative.

1977  Terminal von Richard Serra auf der documenta 6 in Kassel. Von Bochum gekauft, 1979 aufgestellt.

1979  Ruhrstadion (Rewirpower-Stadion) eröffnet.

1980  Der Kemnader Stausee wird freigegeben.

1980  Der RVR veranstaltet den ersten „Tag des Radfahrens“ im Revier.

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